Sie sind uralt, liegen verborgen unter der Erde und sind wunderschön – die Rede ist von Tropfsteinhöhlen. Märchen und Mythen besagen, dass sie sowohl Monster, Dämonen oder sogar den Teufel bergen, als auch unermässliche Schätze und Reichtümer. Was davon man glauben möchte, ist jedem selbst überlassen. Feststeht, dass man in der Tiefe einer unvergleichlichen, rauen Schönheit begegnet. Finden Sie in dieser Liste die schönste Tropfsteinhöhle in Deutschland.
Die Atta-Höhle in Attendorn
Die Attendorner Tropfsteinhöhle, kurz Atta-Höhle, liegt im südlichen Sauerland. Sie ist die größte und eine der schönsten, wenn nicht die schönste Schauhöhle in Deutschland. Entstanden ist die Höhle vor etwa 400 Millionen Jahren. Sie steigen einen 80 Meter langen Stollen ins Erdinnere hinunter und können dort alle möglichen Arten und Formen von Stalaktiten und Stalagmiten bewundern. Diese haben durch Eisenoxyde eine außergewöhnliche rostrote Färbung. Außergewöhnlich ist auch der sogenannte Kristallpalast, eine riesige Kalkformation, die sich im Laufe der Jahrmillionen gebildet hat. Eine weitere Besonderheit ist, dass ein Atta-Käse in der Höhle reift, den es sonst nirgends gibt. Dieser ist besonders schmackhaft und kann vor Ort gekostet oder gekauft werden.
Besichtigung
Der Rundgang dauert ungefähr 40 Minuten und führt über einige Stufen. Es werden auch VIP-Führungen angeboten. Vergessen Sie nicht eine Jacke einzupacken, in der Höhle beträgt die Temperatur durchgängig 9°C. Die Luft in der Höhle ist nicht nur frisch, sondern auch sehr rein. Ihr werden heilende Wirkungen nachgesagt. So sollen unter anderem Schlafstörungen und einige Allergien gelindert werden.
Die Teufelshöhle bei Pottenstein
Die Teufelshöhle ist ein natürlicher, unterirdischer Hohlraum, der durch die Lösung von Kalkstein entstanden ist. Sie ist die größte der etwa 1000 Höhlen in der fränkischen Schweiz. Der Eingang ist ein riesiges Portal und wird auch das „Tor zur Unterwelt” genannt. Der Volkglaube besagt, dass der Teufel hier in die Unterwelt steigt und wer sich hineinwagt wird zu seiner Beute.
Heute ist die Tropfsteinhöhle eine der schönsten Schauhöhlen in Deutschland. Insgesamt erstreckt sich die Tropfsteinhöhle in Pottenstein über drei Stockwerke und die einzelnen Räume sind bis zu 18 Meter hoch. Die ältesten Kalkformationen werden auf 340.000 Jahre geschätzt.
Besichtigung
Die Besichtigung der Pottenstein-Höhle ist nur in Form einer Führung möglich. Die normale Führung dauert 45 Minuten, beinhaltet 400 Stufen und wird teilweise musikalisch und von einer Lichtshow begleitet. Für Kinder werden manchmal spezielle Führungen angeboten. Diese finden außerhalb der normalen Öffnungszeiten statt und dauern ebenfalls 45 Minuten. Neuerdings können Sie jeden letzten Freitag des Monats in der Sommersaison an geologischen Sonderführungen teilnehmen. Diese dauern 100 Minuten und Sie können Räume betreten, die für die Öffentlichkeit nicht zugängig sind. Neben den Führungen finden Konzerte, Theateraufführungen und Kabarettabende in der Eingangsgrotte statt. Da es in der Höhle meist unter 10°C hat, empfehlen wir eine Jacke.
Die Feengrotten in Saalfeld
Die Saalfelder Feengrotten sind berühmt für ihre bunten Tropfsteine und stehen daher auch im Guinness-Buch der Rekorde als „farbenreichste Schaugrotten der Welt”. Die Tropfsteinhöhle in Saalfeld ist ein ehemaliges Bergwerk, das unter dem Namen „Jeremias Glück” bekannt war. Heute ist die Höhle, mit dem Erlebnismuseum Grottoneum, eines der beliebtesten Ausflugsziele in Saalfeld. Bei Kindern ist das Feenweltchen Saalfeld, das vor oder nach der Höhlenführung besucht werden kann, ganz besonders beliebt. Hier kommen kleine Entdecker ganz auf ihre Kosten.
Besichtigung
Aufgrund von Dunkelheit und engen Gängen, wird der Besuch der Feengrotten in Saalfeld erst ab 4 Jahren empfohlen. Die Führung dauert etwa eine Stunde und gestaltet sich sehr informativ. Sie erfahren viel über das ehemalige Bergwerk und die Entstehung des schönsten Gebildes, des Märchendoms. Es werden verschiedene Führungen angeboten, wie zum Beispiel eine Zwergentour extra für Kinder. Wenn Sie die Tropfsteinhöhle besichtigen, wird Ihnen ein Mantel zum Schutz ihrer Kleidung gegeben. Dennoch kann das Wasser rostartige Flecken hinterlassen, daher wird von wertvoller Kleidung abgeraten. Festes Schuhwerk wird ebenfalls empfohlen.
Die Eberstadter Tropfsteinhöhle
Die Eberstadter Tropfsteinhöhle liegt im Norden von Baden-Württemberg und gehört ebenfalls auf die Liste der schönsten Tropfsteinhöhlen. Dies liegt vor allem daran, dass die Höhle erst spät entdeckt wurde und von Anfang an elektrisch beleuchtet wurde. So gibt es keine Rußablagerungen von Kerzen oder Fackeln und die Kalkgebilde sind sauber und weiß geblieben. Die Höhle ist um die drei Millionen Jahre alt und Sie können sie auf 600 Metern erkunden. Stellenweise ist die Decke nur 1,5 Meter hoch, also achten Sie auf den Kopf.
Besichtigung
Die Besichtigung der Tropfsteinhöhle in Eberstadt ist nur in Form einer Führung möglich. Die Führungen dauern etwa eine Stunde und finden von März bis Ende Oktober täglich von 10.00 – 16.00 statt. Es werden auch besondere Themenführungen, wie zum Beispiel kindgerechte Führungen, angeboten. Die Wege sind gut begehbar und beinhalten keine Stufen. Beim Parkplatz befindet sich ein Besucherzentrum mit Spielplatz und Abenteuerrutsche für die Kleinen. In der Höhle herrschen durchgängig kühle Temperaturen, also raten wir zu einer Jacke.
Die Iberger Tropfsteinhöhle
Die Iberger Tropfsteinhöhle in Bad Grund ist eine Tropfsteinhöhle im Harz. Heute ist sie auch bekannt unter HöhlenErlebnisZentrum Iberger Tropfsteinhöhle. Die Art und Weise wie die Höhlen entstanden sind ist sehr selten und das macht die Höhle so besonders. Es handelt sich nämlich um ein 385 Millionen Jahre altes, ehemaliges Korallenriff. Es ist etwa dort entstanden, wo heute Madagaskar liegt. In den Höhlen im Harz können Sie daher viele versteinerte Meereslebewesen und Korallen bestaunen. Im Museum, können Sie die „älteste” Großfamilie der Welt erleben. Hier besteht der weltweit älteste genetisch belegte Stammbaum der Welt.
Besichtigung
Die Besichtigung ist nur in Form einer Führung möglich und dauert etwa 30 Minuten. Sie können auch Sonderführungen, wie zum Beispiel geologische Führungen buchen. Die Öffnungszeiten variieren, sind aber immer auf der Website zu finden. Der Weg untertage führt über steile Stufen, daher ist das passieren mit Rollstühlen und Kinderwagen hier nicht möglich. Festes Schuhwerk und warme Kleidung sind erforderlich.
Die Nebelhöhle auf der Schwäbischen Alb
Die Nebelhöhle nahe Sonnenbühl ist eine der ältesten, längsten und schönsten Schauhöhlen der Schwäbischen Alb. Sie ist vor etwa 140 Millionen Jahren entstanden und wurde bereits sehr früh entdeckt. In frühen Berichten, wird erzählt, dass es die Höhle seit Menschengedenken gibt. Den Namen hat die Höhle durch eine kleine Öffnung in der Decke, durch die besonders im Winter der Nebel dringt. Das sogenannte Nebelloch war als Verbindungsportal zwischen Ober- und Unterwelt bekannt. Später kam der Brauch auf, die Höhle einmal jährlich, am Pfingstmontag, festlich auszuleuchten. Auch heute noch wird das Nebelhöhlenfest am Pfingstwochenende gefeiert.
Besichtigung
Die Höhlenbesichtigung können Sie auf eigene Faust unternehmen. Gruppenführungen werden auf Anfrage und ab 20 Personen angeboten. Es gibt allerdings viele verschiedene Sonderführungen, für die Sie sich anmelden können. In der Höhle sind Hunde erlaubt. Vergessen Sie auch ihre warmen Klamotten und festen Schuhe nicht. Die Öffnungszeiten variieren nach Saison und können jederzeit auf der Website nachgeschaut werden.
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